Allgemeine Freude! Deutsche und Russen, die deutsche Kanzlerin Angela Merkel und der russische Ministerpräsident Wladimir Putin treffen sich, wie es scheint, entspannt im Gespräch um eine Vision, die Wladimir Putin als Gastgeschenk mitgebracht hat: eine „Freihandelszone von Lissabon bis Wladiwostok“, die auch einen „gemeinsamen Energieraum“ einschließen soll. Die Zeitung „Die Welt“ kann sich die beiden – Angelika Merkel im Abendkleid, Wladimir Putin im Smoking – gar miteinander „tanzend“ vorstellen
Autor: Kai
Flucht in die NATO? Anatomie eines politischen Wechselbalgs
NATO Treffen in Lissabon; alle scheinen sich einig zu sein: Die Welt befinde sich im Wandel, „neue Herausforderungen und Bedrohungen“ müssten gemeistert werden. Aufgezählt werden „Weltwirtschaftskrise“, „Umweltprobleme“, „Angriffe aus dem Cyberspace“, „Terrorismus“, gemeint sind, zumindest aus amerikanischer Sicht, wie bei dem Altstrategen Sbigniew Brzezinski nachzulesen, die „politisch erwachten Völker“, die die Welt zunehmend in Unruhe versetzten.
Integrierte Gesellschaft – was kann das sein?
Treffen des "Forum integrierte Gesellschaft": Was können wir uns heute unter einer integrierten Gesellschaft vorstellen?
„Reset“ im „Great game“? Vom Kaukasuskrieg zum „Northern Distribution Network“– Anmerkungen zur Annäherung zwischen NATO und Russland
Staunend schaut die Welt auf eine Annäherung zwischen NATO und Russland, die sich gegenwärtig anzubahnen scheint. Von strategischem „Reset“ ist die Rede, das mit Obama in die Politik gekommen sei, Medwedews Vorschlag für eine „Neue europäische Sicherheitsarchitektur“ erscheint NATO- und EU-Vertretern neuerdings „erwägenswert“, nachdem das Papier bei seiner Vorlage Anfang 2008 von ihnen kaum beachtet wurde. Die NATO arbeitet an einem neuen Konzept, das „neue Bedrohungen“, „breiter angelegte Partnerschaften“ und unter dem Stichwort „comprehensive aproach“ eine enge Zusammenarbeit mit „zivilen Akteuren“ vorsieht. Es soll im November verabschiedet werden. Russland soll über ein gemeinsames Raketenabwehrsystem einbezogen werden,
Auch Raupen müssen fressen.
Anmerkungen zum Artikel
„Auf in die Post-Kollaps-Gesellschaft“ in („Oya“ 02/2010)
von Johannes Heimrat
Gedanken zum Grundeinkommen
Ein Grundeinkommen ist „geil“ – klar, darin sind wir uns alle einig. Aber was, bitte sehr ist ein Grundeinkommen? Hier beginnen schon die ernstesten Differenzen. Ich will mich gar nicht mit den verwässerten Formen des Bürgergeldes oder der an bestimmte Bedingungen gebundenen Varianten aufhalten. Wichtiger erscheint mir, dass die Frage des Grundeinkommens nicht ohne die Frage nach einer Grundsicherung des Lebens zu beantworten ist, denn was nützt das schönste Grundeinkommen, wenn die allgemeinen Lebensgrundlagen nicht garantiert, wenn sie extrem niedrig oder gar bedroht sind?
Ein aufgeklärter Islam
Aufgeklärter Islam? Und ausgerechnet in Russland? Absurd? Aufgeklärter Islam sei ein Widerspruch in sich, meinen dessen Kritiker, solange der Koran von Muslimen als Gottes unmittelbares Wort verstanden werde, dem sich das soziale und politische Leben unterzuordnen habe. Von Russland sei ohnehin nicht gerade Aufklärung zu erwarten.
Einer der schärfsten Kritiker des Islam, der erklärte Atheist Ibn Waraq ruft gar zum „kalten Krieg“ gegen die die „totalitäre Ideologie“ des Islam auf. Die alles entscheidende Frage heiße heute : Islamisierung der Welt oder Verweltlichung des Islam.
Streben monotheistische Relionnen „naturgegeben“ nach Dominanz?
Treffen des "Forums integrierte Gesellschaft": Ist eine andere als eine Dominanzbeziehung zwischen den monotheistischen Religionen möglich?
Islam – Signal wofür?
Treffen des "Forums integrierte Gesellschaft": Wir setzten mit der Frage ein, wofür das verstärkte Aufkommen des Islam in der globalen Auseinandersetzung heute ein Signal sein könnte.
Eine andere Sarrazin-Debatte
Drittes Treffen des "Forum integrierte Gesellschaft": Wie konnte sich eine europäische Hegemonie gegenüber dem hochstehenden muslimischen Kulturraum entwickeln?
Kalmückische Märchen – Vielvölkerkunde mit Genuss
Treffen des "Forums integrierte Gesellschaft": Kalmückische Märchen vorgelesen zu bekommen, war ein besonderes Vergnügen!
„Griechische Tragödie“ – Komödie, Satire, Krise?
Treffen "Forum integrirte Gesellschaft": In kleiner Runde verlief unser Begegnungstreffen zur „Griechischen Tragödie“ sehr angenehm und erhellend.
Griechisches Theater – Trauerspiel oder Komödie?
Griechisches Theater – Trauerspiel oder Komödie?
Kollektivhaftung oder Selbstverantwortung?
Unter diesem Thema möchte ich Eich für Samstag den 29. Mai zu einer zwanglosen Runde einladen.
Beginn 15, 00 Uhr, zum Abend hin offen. Bringt Begleitung mit.
Ort der Begegnung wird die frisch renovierte Jurte und – wenn das Wetter es erlaubt – der sie umgebende Garten sein. Etwas zu Trinken und zu Knabbern wird auch bereit stehen und ebenso Fragen, versteht sich, wie man sich der aktuellen Metamorphose der griechischen Kultur nähern kann: Was kommt da auf uns zu? Wie gehen wir in Zukunft mit unseren kulturellen Verschiedenheiten um? Sind sie nur noch eine ineffektive Belastung, die beseitigt werden muss – oder ist auch eine andere Zukunft denkbar? Wie kann sie aussehen?
Ich gehe davon aus, dass Ihr Eurerseits ebenfalls reichlich Fragen und Ideen zum Thema mitbringt, sodass wir unser Stichwort mit Gewinn für alle von verschiedenen Seiten einkreisen können.
Ich denke an zwei Themenrunden:
Eine um 16,00 Uhr, eine zweite gegen 18,00 Uhr. Als Zeit genug für Begegnung. Schön wäre es, wenn Ihr für die Gesprächspausen etwas – nicht viel – für das leibliche Wohl mit dabei hättet.
Ich freue mich auf Euer Kommen.
Eine Nachricht, ob Ihr beabsichtigt zu kommen, wäre nicht schlecht – aber selbstverständlich geht es auch noch spontan.
Ich freue mich auf Euch,
herzlich, Kai
* Die Runde ist ein privates Treffen, keine öffentliche Veranstaltung
Alle Pressetexte seit 2000
Hallo, allerseits!
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Einladung zum „Griechischen Theater – Kollektivhaftung oder Selbstverantwortung?
"Forum integrierte Gesellschaft" lädt ein: Stichwort: griechische Krise - Was kommt da auf uns zu? Wie man sich der aktuellen Metamorphose der griechischen Kultur nähern?
Russland – Ende des Dialoges?
Russland – Ende des Dialoges?
„Rache“ schwor Präsident Medwedew bei der Trauerfeier für die Opfer der Anschläge in der Moskauer Metro und erklärte, ab sofort „Krieg gegen den Terror“ führen zu wollen. Aus der Kanalisation werde man die Verbrecher herauszerren und sie vernichten, drohte Wladimir Putin. KP-Chef Gennadij Szuganow forderte die Todesstrafe für Terroristen.
Weitere Anschläge kündigte indes Doku Umarow an, der die Verantwortung für die Anschläge übernahm. Seit 2007 ist er als selbst ernannter Emir eines „Kaukasus-Emirates“ bestrebt, einen unabhängigen kaukasischen Gottesstaat zu errichten. „Der Krieg wird in ihre Städte kommen“, hatte er bereits im Februar dieses Jahres gedroht, als er sich zu einem Anschlag im November 2009 bekannte. In Dagestan, einer der südlichsten Provinzen des Kaukasus, folgten nur einen Tag nach den Moskauer Bomben zwei weitere blutige Explosionen; mit zukünftigen Anschlägen ist zu rechnen.
Sind die die russischen Staatsorgane dabei, sich auf diese Eskalationsstrategie einzulassen? Befürchtungen darf man haben. Allerdings hat Medwedew in derselben Ansprache auch gesagt, der Krieg gegen die Terroristen dürfe nicht dazu führen, dass die Menschenrechte verletzt würden. Russlands Politologen warnen davor – nahezu unisono –, jetzt eine „Gewaltspirale“ loszutreten. Spontan-Umfragen auf Moskaus Straßen zeigen, dass die Bevölkerung entgegen allen Erwartungen nicht in Hasstiraden gegen Kaukasier ausbricht. Zu unklar ist – trotz des Bekennerschreibens von Umarow – wer letztlich für die entstandene Situation verantwortlich zu machen ist und zu stark ist offenbar der Wunsch, nach Jahren der autoritären Restauration endlich in den Genuss der Reformen zu kommen, die Medwedew bei Amtsantritt versprochen hatte – Wachstum über 7%, soziale Reformen durch „nationale Projekte“, Freiheit der Selbstverwirklichung.
Wenig davon wurde bisher verwirklicht; das Reformprogramm schrumpfte mit der Krise. Seit die Öl- und Gaspreise jedoch wieder anziehen, erlebte auch die Modernisierungsdebatte in Russland eine neue Auflage. Allen voran durch den Präsidenten. Seit Ende 2009 ging er dazu über, die „Primitivität“ der russischen Wirtschaft zu beklagen, die Förderung von Hochtechnologie, sowie Unterstützung des Auslands, besonders der EU dafür zu fordern, um Russlands Abhängigkeit von Rohstoff-exporten zu mindern.
Ergänzend dazu lässt er eine Reformverordnung auf die andere folgen. Das sind, um nur die wichtigsten kurz zu nennen: Die Beschleunigung der Militärreform im Zuge der Neuausrichtung der russischen Militärstrategie; die „Schocktherapie“ zur „Reinigung“ von Polizei und Innenbehörden, die personell und strukturell durchgeforstet werden sollen; eine Verwaltungsreform, die darauf zielt, die bisherige „außerparlamentarische Opposition“ und die nicht in der Duma vertretenen Parteien in die Politik zu integrieren; eine neue Linie in der Kaukasuspolitik, dokumentiert in der Ablösung des bisher amtierenden Putin-Vertrauten durch einen neuen Verantwortlichen, der den repressiven Kurs durch wirtschaftlichem Aufbau, Bildungsmaßnahmen und Dialogangebote ersetzen soll.
Im März folgte dann die Veröffentlichung eines semi-offiziellen Modernisierungs-Programms durch ein eigens zu diesem Zweck gegründetes „Institut für moderne Entwicklung“ – unabhängig, aber dem Präsidenten sehr nahe stehend. Unter der Überschrift „Russland im 21. Jahrhundert: Modell einer wünschenswerten Zukunft“ werden von dem Institut neue Anstrengungen für die Modernisierung Russlands gefordert.
Neu ist in diesem Papier, das mit großem Getöse auf den Markt kam, zwar wenig; es werden die bereits bekannten Statements des Präsidenten ein wenig dramatisiert und mit neuen Vokabeln angereichert. Es gehe darum, einen „Wertekonflikt zu bewältigen“ von einer „Ressourcengesellschaft“ zu einer „vollwertigen Urbanisierung in der industriellen Epoche“ überzugehen – sonst sei ein „Rückstand“ unvermeidlich. Einen Rückstand aber könne sich Russland nicht leisten, wenn es Großmacht bleiben wolle. Ohne „Erneuerung des politischen Systems“, die den Bürgern mehr Entwicklungsmöglichkeit gegenüber einer „Überbetonung der Rolle des Staates“ gebe sei eine Modernisierung aber nicht möglich. Modernisierung stütze sich auf „Humankapital“ und brauche „Instrumente für eine Reproduktion des Humankapitals – Bildung, Pflege, Dialog mit den Verbrauchern, Abbau administrativer Barrieren usw.
Dies alles sind Gedankenfiguren, in denen sich das russische Denken seit den letzten Tagen der KPdSU bewegt, von der „beschleunigten Modernisierung“ und dem „Faktor Mensch“ bei Gorbatschow über Jelzin, Putin bis hin zu Medwedew. „Wünschenswert“, soweit sie das Leben der Bevölkerung verbessern, doch nichts wesentlich Neues.
Aufhorchen aber ließ doch, als Igor Jürgens, der Leiter des „Institutes für moderne Entwicklung“ Beamten und Mandatsträgern vorwarf, ihr Verhalten gegenüber der Anordnungen des Präsidenten „grenze an Sabotage“ und dass Präsident Medwedew solchen Leuten selbst damit droht, sie zu entlassen – und auch bereits Taten folgen ließ. Diese Vorgänge wecken in der Bevölkerung Hoffnung auf mehr, wie die Regionalwahlen vom März 2010 unmissverständlich zeigten, in denen die „Partei der Macht“ im Schnitt von 60% auf 40% Prozent der Stimmen reduziert wurde. Solche Hoffnungen will sich niemand durch Überreaktion gegen einen Gegner zerschlagen lassen, von dem klar ist, dass er eben von solchen Überreaktionen lebt.
Man kann nur hoffen, dass Medwedew sich von guten Leuten beraten lässt.
Mehr zu Russlands Umgang mit der Krise
In dem Ende April erscheinenden Buch von Kai Ehlers:
Kartoffeln haben wir immer –
Russland: Überleben zwischen Supermarkt und Datscha.
Verlag Horlemann, 14,90 €
Islam – Signal für eine andere Welt?
Modell Kasan – Russlands aufgeklärter Islam als Modell einer Koexistenz. Oder: Welche Chance bietet uns die aktuelle Begegnung mit dem Islam? Überarbeitete Fassung eines Vortrags, Hamburg am 26.2.2010 Kasan – Modell eines aufgeklärten Islam. Was für ein fernliegendes Thema, mögen einige Menschen denken: Islam in Russland und dann noch in einer einzigen Stadt; gibt es nicht Themen, die uns näher liegen? Solche Fragen sind natürlich berechtigt; Russland ist weit, Kasan ist hierzulande nur wenigen ein Begriff. Aber ich denke, schon unser eigener Alltag lässt schnell erkennen, worum es geht:
Verehrte Besucherinnen und Besucher!
Verehrte Besucherinnen und Besucher! Seien Sie herzlich gegrüßt! Ich freue mich, Sie durch das Labyrinth der nachsowjetischen Wandlungen führen zu dürfen. Möchten Sie darüber hinaus informiert werden, wenn ich etwas Neues auf die Seite stelle, dann – HIER
Kai Ehlers
Kritischer Blick auf Medwedew
Wollte man den Worten Medwedews glauben, dann begann in Russland im Frühjahr 2008 eine neue Phase der Reformen.
EU-Russland-Gipfel: Kriegsbeil begraben – oder nur versteckt?
Die Serie der Überraschungen der Nach-Bush-Ära geht weiter: Nichts Angenehmes war vom EU-Russlandgipfel in Stockholm vom 18. November zu erwarten gewesen
Atomdialog – liebt Russland die Bombe?
„Moskaus Liebe zur Bombe“ las man kürzlich in der FAZ. Man ist irritiert. Hat man sich an das freundliche „Change“ auf allen Seiten doch schon gewöhnen wollen:
Kontroverse: Das bedingunlsose Grundeinkommen
Das bedingungslose Grundeinkommen
Kontroverses Gespräch mit Kai Ehlers und Lars Grünewald
Gespräch im "Hinweis" November 2009im Hamburger "Hinweis", November 2009
V I D E O: Kai Ehlers life zur Krise aus Tarussa 2009
Eine Woche Tarussa: Teilaufnahme einer Sommerrecherche Zur Frage, welche Gestalt die Krise in Russland hat.
Krise: Suchbild Russland – wo ist der Fehler?
„Wir haben uns verrechnet. Der Absturz geht wesentlich tiefer“, das erklärte der russische Präsident Medwédew gegen Ende des letzten Monats.
Putin – ein Fehler?“
in seinem Artikel „Das postsowjetische Russland zwischen Demokratie und Autoritarismus, eine Kritik des Vergleichs der Jelzin- und der Putin-Ära aus zeitgeschichtlicher Perspektive“ im "eurasischen magazin 11/08" macht Dr. Dr. Umland sich die Mühe, das Wirken des ehemaligen russischen Präsidenten Wladimir Putin historisch neu zu bewerten.