Schlagwort: Christine Kessler

Kooperative Autonomie – eine mögliche Perspektive? Kritischer Blick auf das heute gültige und morgen mögliche anthropologische Menschenbild

Schafft ein, zwei, drei viele Allmenden
Bericht vom 48./49. „Forum integrierte Gesellschaft“ am Sonntag, 20. September 2015

Das „Forum integrierte Gesellschaft“ ist ein offener Gesprächskreis, mit dem Ziel kritische Menschen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen und mit unterschiedlichen Weltsichten in lebensdienlichen Austausch zueinander zu bringen. Die Treffen finden in lockerer, freundschaftlicher Atmosphäre statt.

Thema:
Kooperative Autonomie – eine mögliche Perspektive?
Kritischer Blick auf das heute gültige und morgen mögliche anthropologische Menschenbild

Die Behandlung des Themas zog sich über zwei Treffen hin. Auch dieser Bericht kommt sehr spät. Ursache waren gesundheitliche Probleme des Veranstalters und Berichterstatters, darüber hinaus sind die Ergebnisse der Gespräche für nicht an ihnen Beteiligte nur schwer zu vermitteln; Beteiligte werden vieles vermissen, was auf dem Treffen angesprochen wurde.

Kurz gesagt, wir machten den Versuch, ausgehend von der gegenwärtigen Wahrnehmung unserer heutigen Gesellschaft auf das anthropologische Grundverständnis zu kommen, das den gesellschaftlichen Ereignissen und der Politik heute unterliegt – und darüber hinaus der Frage nachzugehen, wie sich dieses Verständnis im Lauf der Geschichte gebildet und gewandelt hat und wie es sich zukünftig wandeln könnte oder gar müsste, wenn die Menschheit sich selbst überleben will.

Das herrschende Grundverständnis der heutigen Zeit war schnell beschrieben: es ist das des „homo ökonomicus“ in seinen Spielarten des profitorientierten Produzenten, des konsumabhängigen Verbrauchers, einer den Menschen immer weiter einschränkenden wuchernden Technik usw.

Schwerer schon fiel es den Versammelten sich aus der Verklammerung der unterschiedlichsten Facetten dieser Realität den Ursachen dieses heute herrschenden Verständnisses zu nähern. Erst nach vielen Umwegen und tastenden Schritten in die Vergangenheit, die immer wieder in den Erscheinungsformen der heutigen Gefahren bis hin zu heftigen tagespolitischen Differenzen steckenblieben, gelang es den Übergang von dem zurückliegenden glaubensgeleiteten zum heutigen materialistischen Verständnis von Welt und Leben als Ursache zu erkennen.

Noch schwieriger wurde es, je tiefer die Versammelten sich auf den Sprossen der Geschichtsleiter abwärts tasteten – nicht nur hinter die Aufklärung, sondern auch hinter die Entstehung der monotheistischen Religionen, ja, noch hinter die Zeit der Vielgötterkulte zurück. Hat der Mensch sich gewandelt? Oder hat sich nur das Verständnis des Menschen vom Menschen gewandelt? Gibt es eine menschliche Konstante, die sich aus den ersten Tagen der Wahrnehmung des Menschen von sich selbst über alle Zeiten durchhält?

Findet in der heutigen Weltentwicklung das Daseinsgefühl von Urgesellschaften, in welcher der Mensch sich der Welt noch nicht trennend entgegengestellt sah, mit unserer hochwissenschaftlichen materialistischen Wissenschaft auf neuem Niveau zu einem neuen ganzheitlichen Seinsverständnis zusammen? Kann sich die ursprüngliche Eingebundenheit des Menschen in die ihn umgebende Welt mit den Erkenntnissen der Quantenforschung zu einer widersprüchlichen Einheit auf dem heutigen historischen Niveau verbinden, die uns erkennen lässt, dass die Reduzierung der Welt auf Materie ein Irrtum ist, dass Materie und Geist nur zwei Ansichten derselben Welt sind, in die wir – immer schon – eingebunden sind?

Hier endete das Gespräch in vorgeschrittener Zeit mit tausend offenen Fragen.
Zur weiteren Vertiefung in diese Fragen empfehlen wir drei Bücher:
• Hans Peter Dürr, Warum es ums Ganze geht?, oekom 2009
• Christina Kesser, Ich liebe also bin ich, Arbor Verlag, 2002
• Kai Ehlers, Die Kraft der `Überflüssigen´ Pahl Rugenstein, 2013 (über den Autor zu beziehen)

Das nächste Forum wird sich mit der Frage der „Flüchtlingskrise“ befassen.

Es findet statt am 15. 11.2015 am üblichen Ort um 16.00 Uhr
Helfer zum Herrichten des Versammlungsortes sind willkommen.

Bitte anmelden: info@kai-ehlers.de Tel: 040 64 789 791 mobil: 0170 27 32 482
Wer den Ort nicht kennt, bekommt ihn dann mitgeteilt. Und wie immer bitten wir darum eine Kleinigkeit (!) zum Knabbern mitzubringen.
Seid herzlich gegrüßt,
Kai Ehlers, Christoph Sträßner
Im Namen des Forums integrierte Gesellschaft