Besetzung:
Zitator, Sprecher, Übersetzer, Übersetzerin
Aussprache: Alle russischen Namen und Begriffe sind in phonetischer Umschreibung wiedergeben, ein Unterstrich kennzeichnet die Betonung.
GASPROM = GASPROM. RAO EUS = RAO EUES
Anmerkung zu den O-Tönen:
Die Länge der O-Töne ist exakt angegeben. Zähleinheit ist 5.sec. pro Zeile plus 5 Sec. für die Auf- und 5 Sec. für die Ausblendung. Die Töne sind so geschnitten, dass Anfang und Ende in der Regel für jeweils mindestens 5 Sec. den (fett) angegebenen Textanfängen oder Textenden entsprechen. Evtl. Schnittstellen ( in denen Text und Ton nicht wortidentisch sind) liegen in der Mitte der Töne. Abweichungen von diesem Schema habe ich besonders angegeben.
Am Ende der O-Töne bitte leicht abblenden, um die etwas harten Schnitte aufzufangen.
Achtung:
GASPROM wird – je nachdem er/sie/es im Kontext als Gigant, Korporation, Organisation, Konzern, Monopol uä. bezeichnet wurde – als „er“, „sie“ oder „es“ angesprochen.
Freundliche Grüsse
Kai Ehlers
www.kai-ehlers.de
GASPROM – Anatomie eines Giganten
In Russland soll weiter reformiert werden. Das verkündet sein neuer Präsident Wladimir Putin. Bei der Frage, worum es dabei zukünftig gehen soll, stösst man auf eiserne Strukturen. Sie heißen „GASPROM“, „RAO EUS“, „MGS“. Das sind die Kürzel für die in Russland so genannten „natürlichen Monopole“, Gasversorgung, Energiewirtschaft, Eisenbahn. GASPROM, der Gas-Gewinnungs-Komplex, ist der Gigant unter diesen Giganten. Er kontrolliert 35% des Weltgasaufkommens. Ein Drittel des westeuropäischen, vor allem des deutschen Gasverbrauchs, wird über GASPROM gedeckt. GASPROM – das sind mehr als 10.000 Bohrstellen, mehr als 14.000 Kilometer zentraler Pipelines. Bei GASPROM arbeiten gut 370.000 Menschen. Nicht nur Russland, auch die Länder der ehemaligen Sowjetunion hängen an den Röhren von GASPROM. Über ein Drittel des russischen Staatsbudgets wird von GASPROM getragen. Bei GASPROM werden die höchsten Löhne Russlands gezahlt. GASPROM-Personal besetzt Führungsfunktionen des Staates. Der langjährige Ministerpräsident Tschernomyrdin war vordem Chef von GASPROM. Mit 250 Milliarden Rubel Steuerschulden, das ist die Hälfte des Staatsbudgets, ist GASPROM allerdings auch der größte Schuldner der russischen Regierung.
So ließe sich die Liste der Superlative fortsetzen. Das Wichtigste ist jedoch, dass GASPROM, dazu noch das Energiemonopol und die Eisenbahn, der stärkste Brocken ist, der einer weiteren Privatisierung in Russland heute entgegensteht. Vergleichbare Bedeutung hat nur noch die Frage von Grund und Boden. Schon die sogenannten „Jungen Reformer“, allen voran Boris Nemzow, scheiterten an GASPROM und dessen Lobby in der Staatsduma, als sie 1997 auf Drängen des Internationalen Währungsfonds in einer zweiten Reform-Welle zur endgültigen Privatisierung der „natürlichen Monopole“ ansetzen wollten:
O-Ton 1: Itogi 37,41
Regie: Kurz stehen lassen, nach Einsetzen des Sprechers allmählich abblenden
Erzähler:
Den „Skandal der Woche“ meldete das russische Fernsehen in der zweiten Aprilhälfte 1977, nachdem der Chef von GASPROM, Rem Wjecherew in der Duma öffentlich Lieferstop angedroht hatte, wenn die Regierung auf dem sofortigen Begleichen der Steuerschulden von GASPROM bestehe. Die Mehrheit der Duma unterstützte seinen Auftritt.
Boris Nemzow, kurz zuvor von Präsident Jelzin in die Regierung geholt, um die steckengebliebenen Reformen zu forcieren, zeigte sich ratlos:
O-Ton 2: Boris Nemzow 36,96
Regie: O-Ton kurz stehen lassen, abbblenden, unterlegen, nach Übersetzer kurz hochziehen, allmählich abblenden
Übersetzer:
„Maja sadatscha stoit …
„Meine Aufgabe ist es, Schluss damit zu machen, dass diese großen Monopole das Land regieren. Mich wundert deshalb, wie die Frage von GASPROM in der Duma behandelt wurde.“
…Dumje.“
Erzähler:
Boris Nemzow konnte sich nicht durchsetzen. Ein Jahr später folgte der große Bankenkrach. Das Spekulationskapital brach zusammen, der Rohstoffexporteur GASPROM dagegen ging gestärkt aus der Krise hervor. Spekulanten gehen, so der Volksmund, aber GASPROM besteht.
Inzwischen, drei Jahre später, trotz Ablösung der jungen Reformer, trotz Rücktritt von Boris Jelzin und ungeachtet der Zähmung der Duma durch Wladimir Putin steht die Frage der „natürlichen Monopole“, allen voran GASPROMs nach wie vor auf der Liste der ungelösten Probleme des Landes. Das wird nirgendwo deutlicher als bei den Kommunisten, deren Kandidat Gennadij Szuganow Wladimir Putin bei den Präsidentenwahlen zwar unterlag, die aber nach wie vor mit rund 30% der Wählerstimmen ein beachtenswertes Protest- und gegebenenfalls auch Störpotential darstellen.
Wladimir Filippow, Sekretär der kommunistischen Duma-Fraktion für internationale Beziehungen, betont zwar die Kooperationsbereitschaft der kommunistischen Abgeordneten gegenüber der neuen Regierung. In der Frage der natürlichen Monopole aber sagt er dem neuen Präsidenten Schwierigkeiten voraus:
O-Ton 3: Wladimir Filippow 59,83
Regie: O-Ton kurz stehen lassen, abblenden, unterlegen, hochziehen
Übersetzer:
„Nu, GASPROM eta…
„Nun, GASPROM ist für ihn auch ein großes Problem, überhaupt die Aufteilung der natürlichen Monopole. Zersplitterung, das ist für uns eine große Bedrohung, denn für ein solches Land, mit einem solchen Raum, einem solchen Territorium bilden die natürlichen Monopole den verbindenden Halt. Wenn man jetzt die Eisenbahn, GASPROM oder RAO EUS, also die Energiewirtschaft in kleine Stückchen aufteilt, dann wird das nur negative Folgen haben. Die Bedingungen sind überall unterschiedlich: Die Entwicklung der nördlichen Regionen kann man schon aus rein klimatischen Gründen nicht mit den südlichen vergleichen usw. Das heißt, aus wirtschaftlichen und aus anderen Gründen wird diese Frage das Examen für ihn sein.“
…budit examen.“
Erzähler:
Es wird also auch in Zukunft Konfrontationen um diese Fragen geben?
O-Ton 4: Wladimir Filippow 51,00
Regie: O-Ton kurz stehen lassen, abblenden, unterlegen, hochziehen
Übersetzer:
„Da, ja dumaju da…
„Ich denke ja, da gab es erst kürzlich wieder Gespräche, dass GASPROM sich selbst aufteilen wollte. Diesmal war die Regierung dagegen. Selbstverständlich, den Kampf um GASPROM gab es, gibt es und wird es immer geben. Das ist einfach ein kolossales Geld und alle diese finanziellen Ströme müssen natürlich kontrolliert werden. Putin hat Einfluss auf Einiges, aber GASPROM wird noch nicht vollkommen von den Leuten kontrolliert, die es gern kontrollieren möchten. Aus dieser Sicht wird der Kampf um GASPROM sich fortsetzen.“
… prowoditsja.“
Erzähler:
Über den Inhalt der Gespräche will oder kann Wladimir Filippow nichts sagen. Es scheint, als sei GASPROM von einem diplomatischen Schleier umgeben. Auch aus dem Hauptquartier der Organisation sind keine aktuellen Kommentare zu bekommen. Was zu bekommen ist, sind Jahresbilanzen und turnusmäßige Pressemitteilungen. Sie haben allerdings die Geschmeidigkeit von Regierungsverlautbarungen. In ihnen erklärt der Vorsitzende Rem Wjecherew, dass sich an der Politik von GASPROM nichts geändert habe, dass es erfolgreich bemüht sei, seine Exporte sowohl nach Europa als auch nach Asien expansiv zu entwickeln, neue Technik einzuführen, sich offen zu halten für die Marktentwicklung usw.
Bemerkenswert ist allerdings das von Jahr zu Jahr lauter werdende Eingeständnis, dass die Schulden der russischen Verbraucher an GASPROM beständig steigen. Das betrifft Haushalte ebenso wie Unternehmen oder öffentliche Stellen. 1998 waren es noch 79 Millionen Rubel; damit war fast ein Drittel des Jahresverbrauchs nicht bezahlt. Dazu kommt noch die Tatsache, dass ohnehin häufig nicht in Cash, sondern in Verrechnungen bezahlt wird. Für 1999 waren bereits 109 Milliarden Rubel nicht bezahlter Rechnungen aufgelaufen. Sperrung der Lieferung, erklärt die GASPROM-Leitung, sei jedoch keine Lösung des Problems. Es müssten „andere Wege“ gefunden werden, wobei offen bleibt, welche „anderen Wege“ gemeint sind.
Ungezahlter Schulden zum Trotz rühmen sich GASPROMS Hochglanzbroschüren aber einer eigenen Bildungs- und Sozialpolitik: Aufwendige Forschungsprogramme in eigenen wissenschaftlichen Labors, wachsender Einsatz für Unterhaltung und Neugründung eigener Schulen und Institute, Wohnhäuser, Kindergärten, Krankenhäusern, Kantinen und sogar Sonderpensionen für die eigene Belegschaft werden jährlich bilanziert. Auch auf dem Gebiet des Umweltschutzes nimmt GASPROM eine Pionierrolle für Russland für sich in Anspruch.
Wer Genaueres wissen will, ist jedoch auf eigenes Nachforschen angewiesen. Einmal auf diesem Weg, findet man sich allerdings sehr schnell bald im Herzen der russischen Wirklichkeit: GASPROM ist überall. Wird der Name GASPROM ausgesprochen, gibt es in der Regel, selbst unter den abgeklärten russischen Intellektuellen, heftige Reaktionen.
Typisch dafür dürfte ein Mann wie Wjatscheslaw Nikonnow sein. Er ist Leiter einer „Stiftung Politik“. Er bezeichnet sich selbst als Konservativen. Seine Ansichten hat er soeben in einem dicken Wälzer unter dem Titel: „Was ist russischer Konservativismus“ niedergelegt. 1999 arbeitete er für den Moskauer Bürgermeister Juri Luschkow, inzwischen ist er Parteigänger von Wladimir Putin, wenn auch ein skeptischer. Bei der Erörterung von Putins Programm kommt er, als könnte das gar nicht anders sein, auf die Rolle von GASPROM und RAO EUS zu sprechen. An ihnen, meint Nikonnow führe für Putin kein Weg vorbei. Gefragt, welchen Unterschied er zwischen den Giganten sehe, platzt der Analytiker ganz untheoretisch heraus:
O-Ton 5: Wjatscheslaw Nikonnow 43,00
Regie: Ton kurz stehen lassen, abblenden, unterlegen, hochziehen
Übersetzer:
„Nikakoi…
„Überhaupt keiner. Die eine wie die andere Korporation ist ein Monopol. Und da wie dort wird gestohlen. Die einen, GASPROM bezahlen nur etwas mehr ins Budget als die anderen. Das ist alles.“
Erzähler:
Im Übrigen, setzt Nikonnow hinzu, habe Russland immer ein korporatives System gehabt, das sich auch unter Jelzin nicht aufgelöst habe. Auch unter Jelzin habe es keine Demokratie gegeben. Daran werde sich nichts ändern.
…Nitschewo nje ismenjajetsja. Absolutna.“
Erzähler:
Politisch von der entgegengesetzten Seite kommt André Kolganow, Doktor der Wirtschaftswissenschaften an der Staatlichen Moskauer Universität, MGU. Er ist Mitglied in einem kleinen reformsozialistischen Kreis rund um die Theoriezeitschrift „Alternative“. In der Beschreibung von GASPROM aber stimmt er mit dem Konservativen Nikonnow überein:
O-TON 6: André Kolganow 47,00
Regie: Ton kurz stehen lassen, abblenden, unterlegen, hochziehen
Übersetzer:
„GASPROM dastatitschna…
„GASPROM ist zur Zeit eine ziemlich einzigartige Struktur in Russland, die im Großen und Ganzen die Strukturen der sowjetischen Periode bewahrt hat. Solche Strukturen gibt es in Russland heute wenige. Außer GASPROM kann man da noch das Ministerium für Reisebeziehungen, also die Eisenbahn, und das Einheitliche-Energie-System, RAO EUS nennen. Zwar hat sich der Status dieser Organisationen verändert. Es veränderten sich auch einige wirtschaftliche Beziehungen. Aber ihre Führungsstruktur hat sich mehr oder weniger erhalten wie zu sowjetischen Zeiten.““
…Sowjetski wremia.“
Erzähler:
Neu sei, so Dr. Kolganow, dass der Staat die Preise für Gas und für die Stromtarife nicht mehr bestimme. Er wirke zwar auf die Preispolitik ein, könne sie aber nicht mehr direkt festlegen. Der Staat reguliere auch die Beziehung zwischen Stromverbrauchern und Lieferanten nicht mehr. Die seien jetzt „näher am Markt“. Formal seien diese Organisationen privatisiert worden: GASPROM sei heute eine Aktiengesellschaft, an welcher der Staat 40% halte; die übrigen 60% lägen bei den Betreibern von GASPROM selbst und bei ausländischem Kapital. Allerdings dürfe das ausländische Kapital 9% nicht übersteigen. Aber hier habe sich, so Dr. Kolganow, ein befremdliches Phänomen eingestellt.
O-Ton 7: André Kolganow 53,00
Regie: Ton kurz stehen lassen, abblenden, unterlegen, hochziehen
Übersetzer:
„No sdjes prisaschli…
„Seit der Privatisierung verfügt GASPROM über die Mehrheit der eigenen Aktien; darüber hinaus sind die staatlichen Aktien ebenfalls der Leitung von GASPROM unterstellt; GASPROM führt also Aufsicht über sich selbst. GASPROM ist eine merkwürdige Organisation: nicht staatlich und doch gleichzeitig ganz und gar staatlich – ein Staat im Staate. GASPROM ist überhaupt eine ziemlich mächtige Struktur. Über die Förderung des Gases, dessen Transport und Weiterverarbeitung hinaus hat sie ihre eigenen Verbindungen: eine eigene Fluggesellschaft, eigene Banken, eigene Massenmedien; es ist ein ganzes Imperium.“
… zeli imperi.“
Erzähler:
Besonders erwähnenswert ist auch für Dr. Kolganow der korporative Aufbau GASPROMS:
O-Ton 8: André Kolganow 1,00
Regie: Ton kurz stehen lassen, abblenden, unterlegen, hochziehen
Übersetzer:
„Djela w tom tschto…
“Die Sache liegt so: Vor Beginn der radikalen Markt-Reformen hatten praktisch alle Unternehmen der Sowjetunion ihre eigenen sozialen Strukturen. Sie bestimmten die soziale Lage ihrer Arbeiterschaft. Mehr noch, GASPROM als eine der reichsten Organisationen – jetzt die reichste überhaupt, insofern sie mit dem Export von Ressourcen zu tun hat – konnte einen wesentlichen Teil ihrer sozialen Infrastruktur erhalten. Sie zahlt ihren Arbeitern ein ziemlich hohen Lohn und bietet soziale Leistungen. Die höchsten Löhne gibt es zur Zeit im Banksektor, danach bei den ölfördernden und gasfördernden Industrien und der Elektroenergie.“
…i Elektroenergetiki.“
Erzähler:
Erstaunliches hört man von dem Doktor der Wirtschaften über die Beziehung zwischen GASPROM und den russischen Oligarchen: Nicht Konkurrenz, wie man nach den Ereignissen von 1997 und 1998 annehmen sollte, sondern Zusammenarbeit bestimme deren Umgang miteinander. Auch das politische Urteil Dr. Kolganows über GASPROM verblüfft: Obwohl seiner Struktur nach autoritär und nicht demokratisch habe GASPROM doch kein Interesse an einer Restauration:
O-Ton 9: André Kolganow 32,00
Regie: Ton kurz stehen lassen, abblenden, unterlegen, hochziehen
Übersetzer:
„GASPROM…
„GASPROM ist an einer Restauration der früheren sowjetischen Ordnung nicht interessiert; Gasprom wollte die marktwirtschaftlichen Reformen. In erster Linie deshalb, weil diese Reformen ihr freie Hand gaben für den Verkauf von Gas ins Ausland und die Möglichkeit ihre Einnahmen zu erhöhen. Deshalb pflegt GASPROM beste Beziehungen zur gegenwärtigen Macht und ihren Politikern.“
…ninischni wlasti.“
Erzähler:
„Mehr noch“, meint Kolganow:
O-Ton 10: André Kolganow 18,37
Regie: Ton kurz stehen lassen, abblenden, unterlegen, hochziehen
Übersetzer:
„A na schot sozialnich…
„Was die soziale Frage betrifft, so kann sich GASPROM den sozialen Kompromiss mit den eigenen Arbeitern leisten. An den übrigen ist GASPROM soweit interessiert, dass keine Massenunruhen entstehen – nicht mehr.“
…Nje bolje tawo.“
Erzähler:
Im Büro der Moskauer freien Gewerkschaften bestätigt ihr Präsident Michail Nagaitzew diese Einschätzung. durch eine aktuelle Nachricht, die ein grelles Licht auf GASPROMs Haltung zur Demokratie wirft. Leise, fast als scheue er das Mikrofon, erklärt er:
O-Ton 11 Michail Nagaitzew 32,00
Regie: Ton kurz stehen lassen, abblenden, unterlegen, hochziehen
Übersetzer:
„Oni sejtschas…
„Sie haben jetzt gerade ihre eigene Gewerkschaft gegründet. Eine überregionale Gewerkschaft, soweit das Gesetz das erlaubt. Sie hatten gerade eine Konferenz. Man wird sehen, wie sie mit den anderen Gewerkschaften arbeitet. GAS-Öl-Gewerkschaft nennt sie sich.“ …nasiwajetsja, zentralni komitet.“
Erzähler:
Weitere Auskünfte über GASPROM wehrt der Präsident der Moskauer freien Gewerkschaften ab. Gespräche über GASPROM, bescheidet er den neugierigen Westler, bedürften der längeren Vorbereitung.
Verständlich, denn die Beziehungen der Mehrheit der russischen Bevölkerung gegenüber GASPROM, insbesondere in den in sogenannten „Provinzen“, ist nicht gerade besonders einfach. Nur eine Tagesreise von Moskau zum Beisspiek, an der mittleren Wolga, in der Industriestadt Tscheboksary, wo die Bevölkerung von Arbeitslosigkeit und dem Zerfall der früheren Versorgungsstrukturen heimgesucht wird, ist man überhaupt nicht gut auf GASPROM und seine Belegschaft zu sprechen:
O-Ton 12: Arbeiter in Tschboksary 44,00
Regie: O-Ton kurz stehen lassen, abblenden, unterlegen, hochziehen
Übersetzer:
„Ah, GASPROM…
„Ach, GASPROM! Nun die GASOWIKI gewinnen bei uns Gas; überall auf dem Lande gewinnen sie Gas. Aber ich finde, das Gas sollte Eigentum des Volkes sein, das heißt, es sollte Gerechtigkeit in der Eigentumsfrage geben.
Die Menschen, die in der Fabrik arbeiten und die, die am Gas arbeiten, müssten den gleichen Lohn bekommen. Jetzt aber ist es so, dass die GASOWIKI ein wahnsinniges Geld machen, während die in der Fabrik nicht mal ihre Kopeken bekommen.“
…polutschit.“
Erzähler:
Die Bevölkerung Russlands, soweit sie nicht zur Belegschaft von GASPROM gehört, fühlt sich ausgeraubt. GASPROM, obwohl der Form nach sowjetisch, erweist sich doch als der größte Gewinner unter den Krisengewinnlern. Weit entfernt davon, als Modell gegen den Zerfall der alten Strukturen zu wirken, verschärft er ihn bis zur Spaltung der Bevölkerung: GASPROM ist nicht nur ein Staat im Staate, sondern auch eine privilegierte Gesellschaft in der Gesellschaft. Da geht der Streit mit den Oligarchen offenbar nicht ums Prinzip, sondern um den größeren Anteil
Für Boris Kagarlitzki, den im Westen bekanntesten radikaldemokratischen Kritiker, ist diese Tatsache Ansatzpunkt für eine besondere Kritik der Organisation:
O-Ton 13: Boris Kagarlitzki 1,18,00
Regie: Ton kurz stehen lassen, abblenden, unterlegen, hochziehen
Übersetzer:
„Ponimaesch, GASPROM…
„GASPROM, ist ein ernsthaftes Thema, weil darin die alten Strukturen des sowjetischern Korporativismus erhalten sind. GASPROM ist das Beispiel dafür, wie nicht–kapitalistische Strukturen zum Kapitalismus streben. GASPROM organisiert die Beziehungen seiner Werktätigen auf seine Weise, ganze Regionen sind rein von GASPROM aufgebaut. Dieser ganze sowjetischen Paternalismus ist nicht nach Marktbeziehungen begründet, nicht auf dem freien Lohnarbeiter, sondern nach ganz anderen Beziehungen der Unterordnung, der Verwaltung usw. Auf der anderen Seite aber ist GASPROM eine total kapitalistische Korporation, weil er schon auf dem internationalen Markt arbeitet, sich am Kapitalexport beteiligt usw. Durchaus möglich, dass die Erfolge der Korporation auf dem internationalen Markt geringer wären, wenn GASPROM im inneren kapitalistischer wäre.“
…garasda mensche.“ lacht
Erzähler:
Sowjetischer Korporativismus, von dem Kagarlitzki wie die anderen Gespprächspartner vor ihm spricht – darunter sind die Strukturen des sowjetischen Lebens zu verstehen, die sich aus der Verstaatlichung und Industrialisierung der traditionellen russischen Bauerngemeinde, der Obschtschina ergaben. Aus ihr gingen die sowjetischen Kolchosen und Sowchosen, also die kollektiven landwirtschaftlichen Betriebe, ebenso aber auch die betrieblichen und wissenschaftlichen Arbeitskollektive hervor. In ihnen war betriebliches und außerbetriebliches Leben in einer Pyramide organisiert, an deren Spitze die Führung aus Partei, Gewerkschaft und Betriebsleitung stand. Innerhalb der Pyramiden bestimmten Tauschbeziehungen das Leben – Arbeit gegen soziale Versorgung und Sicherheit, Erst im Austausch zwischen den Pyramiden bekam der Geldverkehr seine eigentliche Bedeutung. Dies alles, so Boris Kagarlitzki, spiegele sich in GASPROM wider, das von diesen Sdtruikturen profitiere:
O-Ton 14: Kagarlitzki, Forts. 1,22,84
Regie: Ton kurz stehen lassen, abblenden, unterlegen, bei „What is good for…“ hochziehen bis zum Schluß stehen lassen.
Übersetzer:
„Ja prosta imeju vidu…
„Man hat dort viel zu verbergen. Viel! Es ist eben klassisches Beispiel dafür, wie eine Gesellschaft effektiv arbeitet, die in sich nach wie vor sowjetisch organisiert ist: GASPROM bestiehlt sich ständig selbst. Geld, das aus dem Gas-Sektor kommt, wird auf andere Sektoren verschoben. Auf Staatsebene läuft es überhaupt genial: Zwar hält der Staat 40% der Aktien, aber er hat ausdrücklich auf Zahlung von Dividenden verzichtet, damit das Geld in Investitionen gehen kann. Tatsächlich werden mit diesem Geld jedoch Projekte finanziert, die absolut nichts mit Gas zu tun haben. Zudem hat man die Kontrolle an die Führung überschrieben. Kurz, der Staat hat alle Ansprüche abgegeben außer denen auf Steuern und die bezahlt GASPROM nur teilweise mit der Behauptung der Staat schulde dem Unternehmen seinerseits die Bezahlung der Lieferungen. So kommt schließlich Wjecherews Losung zustande wie seinerzeit Fords: „What is good for General Motors is good für America.“ Bei Wjecherew heißt das: `Was gut ist für GASPROM, das ist auch gut für Russland.´
478… choroscho glja Rossije.“
Erzähler:
Einen Insider-Einblick in diese Strukturen GASPROMs gibt ein leitender Mitarbeiter der Gesellschaft. Nennen wir ihn Sergej Sergejew. Sergej arbeitet in einem Moskauer Tochterunternehmen der Korporation. Er möchte seinen tatsächlichen Namen und seine Funktion nicht öffentlich genannt wissen, weil er daraus Nachteile für seine Position befüchtet. Sergei bestätigt die Beschreibungen GASPROMs als Monopol, das im alten sowjetischen Stil geführt werde. Entscheidend aber ist aus seiner Sicht die Schuldenfrage. Im ersten Schritt macht er noch die Reformer verantwortlich. Sie hätten, meint Sergej, durch ihre Politik eine anarchische Situation geschaffen, in der niemand niemanden entsprechend geltender Gesetze bezahle, in der stattdessen alles – bis hin zu den Steuern – Sache von Verhandlungen und Beziehungen sei:
O_Ton 15: Sergei, Forts. 36,00
Regie: O-Ton kurz stehen lassen, abblenden, unterlegen, hochziehen
Übersetzer:
„Idjot wechselej..
„Die Verrechnungen laufen über Wechsel, über gegenseitige Verschuldung, über einfachen Warenaustausch oder auch über primitivsten Austausch von Privilegien, also etwa: `Wir veranlassen den Leiter dieser oder jener Branche loyal gegenüber der Adminstration zu sein und sie berechnet uns weniger Steuern.´ So treten alle auf. GASPROM ist keine Ausnahme.“
…nje isklutschennije.“
Erzähler:
Bei der Erörterung der korporativen Strukturen von GASPROMs jedoch kommt Sergej ins Plaudern. Auf die Frage, ob man sie auf nicht-kapitalistische Wurzeln zurückführen könne, antwortet er:
O-Ton 16: Sergei, Forts. 35,00
Regie: O-Ton von kürzer stehen lassen, abblenden, unterlegen, hinten beim Stichwort „extrapolarre Ökonomie“ hochziehen, dann allmählich ablenden
Übersetzer:
„Prinzipje wy prawi…
„Im Prinzip haben Sie recht, obwohl in GASPROM auch andere Gesetze wirken. In den unteren Schichten der Bevölkerung überlebt man ja vielfach auf Grund dessen, was englische Ökonomen die `extrapolare Ökonomie´ genannt haben., also eine Wirtschaft, die außerhalb der klassischen Schemata liegt.“ …schema
Erzähler:
Viele kleine Gruppen in Russland, erzählt Sergej, auf dem Dorf, in der Familie, ganze Zusammenhänge von Familien, Clanverwandte usw. könnten nur durch gegenseitige Hilfe überleben. Menschen, die in der Provinz leben, aber Kinder in Moskau haben, überleben nicht mit dem Geld, sondern mit den Produkten, welche die Kinder ihnen bringen. Oder auch umgekehrt: Eine Gruppe Verwandte unterhält Garten, Kühe, Schweine, rackert wie die Sklaven nur damit ihre Kinder in Moskau überleben können oder umgekehrt, die Kinder erarbeiten Geld, um ihre Eltern zu unterhalten. Solche Wirtschaftsformen, schießt Sergej, habe er in ganz Europa nicht gesehen, auch nicht in Osteuropa. Die gebe es nur in Russland und trotz seines transnationaler Charakters seien die verschiedenen Unternehmen von GASPROM in Russland selbst wohl auch Teil dieser Struktur:
O-Ton 17: Sergei, Forts. 40,00
Regie: O-Ton kurz stehen lassen, abblenden, unterlegen, hochziehen
Übersetzer:
„Schto kassajetsja…
„Was die transnationalen Aktivitäten betrifft, so handelt GASPROM wie eine normale, europäische, westliche Korporation. Was GASPROMs Beziehungen zu den Regionen angeht und zu konkreten Menschen, so sind seine Unternehmen zwar nicht direkt Teil der èxtrapolaren Wirtschaft´, aber über sie ist GASPROM doch gezwungen, sich den russischen Besonderheiten anzupassen.“
…rossiskuju spezifiku.“
Erzähler:
„Sich den russischen Besonderheiten anzupassen“ – das bedeutet, GASPROM existiert halb nach den Gesetzen des globalisierten Marktes und halb nach den Tauschgesetzen der traditionellen russischen Gemeinschaftsstrukturen: Obschtschina, Sowchose, Kolchose, Betriebskollektiv. GASPROM ist Bindeglied zwischen kapitalistischer und nicht-kapitalistischer Welt. Das ist seine soziale und wirtschaftliche Wirklichkeit. Damit hat Sergej Sergejew die allgemeinste Charakteristik von GASPROM gegeben. Und damit ist GASPROM beispielhaft für die Entwicklung ganz Russlands. Kein Wunder also, dass GASPROM zum Streitapfel der Nation wird, den besonders auch die vaterländischen Kräfte politisch für sich vereinnahmen möchten.
„Der Kampf um GASPROM“, so formuliert es dementsprechend Alexander Prochanow, wortgewaltiger Propagandist des sich selbst so bezeichnenden patriotischen und imperialen Lagers, „ist der Kampf um den Staat.“
O-Ton 18: Alexander Prochanow 1,41,00
Regie: O-Ton kurz stehen lassen, abblenden, unterlegen, hochziehen
Übersetzer:
„GASPROM ist ein staatliches Monopol. Es ist eine der formgebenden Strukturen, an denen das Land hängt. Die Struktur ist ganz sicher für den Staat nützlich. In ihr gewinnt man riesige Gelder. GASPROM bringt die Haupteinnahmen in die Staatskasse. In den schrecklichen letzten Jahren hat GASPROM die Industrie durch unentgeltliche Lieferungen am Leben erhalten. Wenn das nicht gewesen wäre, wäre die Industrie und die Landwirtschaft total zusammengebrochen. GASPROM hat zugleich sehr viele Verbindungen zum privaten Geschäft. Das bereichert natürlich nicht das Land, sondern die Geschäftsleute, solche wie Wjecherew und Tschernomyrdin, den früheren Premier. Das ist grässlich. GASPROM arbeitet leider nicht zu hundert Prozent produktiv, sondern nur zu sechzig – und vierzig Prozent gehen zur Seite. Aber über GASPROM verwirklicht sich die Geopolitik Russlands. GASPROM reicht in die Ukraine, nach Weißrussland, es beliefert das ganze umliegende Territorium. Es wirkt such auf die geopolitischen Potenzen Russlands aus. Deshalb richten sich auf GASPROM zur Zeit Angriffe: Allzu lecker sind die Teile! Man will sie aufteilen, will sie privatisieren, einige dem Westen, den Amerikanern übergeben, andere an Beresowski. Deshalb ist der Kampf um GASPROM wieder einmal der Kampf der liberalen, antirussischen, antistaatlichen Prinzipien gegen die staatstragenden, reichsorientierten, zentralistischen Prinzipien. Wer siegt, das werden wir sehen.“
… posmotrim.“
Erzähler:
Was unter der „geopolitischen Orientierung“ zu verstehen ist, erklärt Alexander Dugin, ein Gesinnungsgenosse Alexander Prochanows. Er glaubt in Rem Wjecherew einen mächtigen Verbündeten für die von ihm angestrebte euroasiatische, genauer anti-atlantische, anti-amerikanische Orientierung Russlands gefunden zu haben:
O-Ton 19: Alexander Dugin 60.09
Regie: O-Ton kurz stehen lassen, abblenden, unterlegen, hochziehen
Übersetzer:
„Wjecherew ewrojasiz…
„Wjecherew ist Euroasiat. Er ist Iraner von Geburt. Das ist sehr interessant. Er ist Parteigänger des euroasiatischen Patriotismus. Bei GASPROM läuft die Privatisierung sehr, sehr langsam. Praktisch gar nicht. Das Monopol bewahrt sich eine einheitliche Leitung. Damit kräftigt es den Boden für die Änderung de Politik des Landes an eine euroasiatische Orientierung. Ich denke Wjecherew ist einer der mächtigsten Unterstützer der Euroasiatischen Renaissance.“
Erzähler:
Das gelte nicht für Tschernomyrdin, den früheren Vorsitzenden von GASPROM, dessen Westorientierung „extrem negative“ Ergebnisse gebracht habe, schränkt Alexander Dugin ein. Im Ganzen aber sei GOASPROM eine Quelle euroasiatischer Kraft und Wjecherew darin eine äußerst akzepbtable Figur.
…polaschitelni figuri“
Erzähler:
In der Öffentlichkeit wurden diese Auseinandersetzungen in letzter Zeit kaum erkennbar. Während des Präsidentenwahlkampfes irrten ein paar kritische Berichte über GASPROM durch die Presse, so in dem Skandalblatt „Sowerschenno Sekretno“ (Ganz Geheim.) Das Blatt setzte seinem Artikel zwei Zitate voraus, eines von Boris Beresowski, dem bekanntesten unter den Oligarchen, das andere von Rem Wjecherew im Namen von GASPROM. Boris Beresowski wir mit den Worten zitiert:
Zitator:
„Der Staat ist der Hauptaktionär bei GASPROM und es ist vollkommen unnormal, dass dieser potentielle Finanzier gegen den Präsidenten und gegen die Regierung benutzt wird.“
Erzähler:
Rem Wjecherew darf dagegen halten:
Zitator:
„Er (Beresowski) wühlt beständig hier herum. Mir ist sehr gut bekannt, über welche unter meinen Assistenten er zu wirken versucht! Aber ich werde niemals am Zügel solcher Leute wie ihm oder Abramowitsch gehen.“
Erzähler:
„Die Zügel solcher Leute – damit sind die neureichen Oligarchen, ist die berüchtigte Jelzin-Familie, sind die unermüdlichen Privatisierer aus dem liberalen Lager gemeint, die heute Einfluss auf Wladimir Putin zu nehmen versuchen. Genaueres erfährt die Öffentlichkeit jedoch nicht. Eine Information, welchen Kurs die neue Regierung gegenüber den „natürlichen Monopolen“ verfolgt, ganz zu schweigen von einer öffentlichen Auseinandersetzung darüber, gibt es bisher nicht. Selbst Alexej Simonow, 1992 Gründer und heute Präsident der „Stiftung Glasnost“, dessen erklärtes Ziel die Schaffung von Transparenz gesellschaftlicher Vorgänge ist, wehrt die Bitte um Aufklärung über GASPROM resigniert ab:
O-Ton 20Alexej Simonow 20,00
Regie: O-Ton kurz stehen lassen, abblenden, unterlegen, hochziehen
Übersetzer:
„Eta nje k mnje…
„Das ist keine Frage an mich. Ich weiß davon nichts. Ich lese nur die Presse. Was ich da sehe, hat keine Basis. Das ist ein zu großer Maßstab, um darüber in der Öffentlichkeit zu sprechen. Was trotzdem darüber gesagt wird, sind Dummheiten.“
…to gluposti.”
Erzähler:
Der Hinweis, dass selbst die Presseabteilung von GASPROM nicht zu mehr bereit sei, als der Übergabe von Jahresberichten, entlockt ihm dann doch noch den Kommentar:
O-Ton 21: Simonow, Forts. 30,00
Regie: O-Ton kurz stehen lassen, abblenden, unterlegen, hochziehen
Übersetzer:
„Dasche presssluschba…
„Sogar der Pressedienst ist nicht bereit? Erstaunlich! Nun, ihnen ist zur Zeit, wie ich es verstehe, auferlegt worden, dem Volk keine Furcht darüber zu machen, dass bei uns ein Krieg zwischen GASOWIKI und ENERGETIKI ausbrechen könnte. Wahrscheinlich wissen sie selbst nicht, was sie in der Sache machen sollen.“
… tscho s etim djelats.“
Erzähler:
Diese Feststellung des Präsidenten der „Stiftung Glasnost“ kommt den Tatsachen vermutlich am nächsten: Der kurz nach Wladimir Putins Vereidigung als Präsident zwischen ihm und Wladimir Beresowki sichtbar gewordene Konflikt, in dem ausgerechnet Magnat Beresowski dem von ihm selbst zuvor mit viel Einsatz gepuschten Präsidenten nun dessen Zentralismus als Verletzung der neuen Demokratie Russlands vorwirft, lässt erahnen, dass die Kämpfe zwischen alten und neuen Strukturen in Russland mit der Wahl Wladimir Putins noch lange nicht abgeschlossen sind. Womöglich beginnen sie erst jetzt richtig. Wie dieser Kampf ausgeht, ob er zu einer neuerlichen Stärkung des Zentralstaat, ob er zu weiteren Privatisierungen führt oder ob neue und alte Reiche Russlands sich in einem Kompromiss gegen eine mit beiden unzufriedene Bevölkerung finden, ist eine offene Frage. Von ihrer Lösung hängt nicht nur das politische Schicksal Wladmir Putins, sondern das des gesamten Russland ab.