Vorspann: Die ehemalige Sowjetunion hat sich in die G.U.S. verwandelt. Schon ächzt die russische Föderation in allen Fugen. Weitere Teilungen des früheren Imperiums kündigen sich an. Aber der Wandel geht noch tiefer: Es zerfällt nicht nur das frühere Imperium, es zerfällt auch der Industriegigant, der sich jahrzehntelang als Spitze des Fortschritts verstand. Jetzt sieht man sich an dessen Ende versetzt. Die vermeintliche Bastion des Fortschritts, droht auf das Niveau eines Schwellenlandes wie Argentinien, Brasilien, Indien, ja, manche befürchten, auf das eines beliebigen unterentwickelten Agrarlandes zu sinken. Aber selbst in der Landwirtschaft droht eine katastrophale Entwicklung.
take 1: Versammlung im MOSSOWJET, Moskau (0,25)
Regie: Langsam hochfahren, einen Moment stehen lassen, dann den Erzähler-Text darüber legen.
Erzähler: Dezember 1991, Versammlungsaal im MOSSOWJET, dem Gebäude des Moskauer Stadtparlaments. Eine Gruppe reformlinker Abgeordneter hat öffentlich eingeladen, um über eine Alternative zur Regierungspolitik zu diskutieren. Das Wort bekommt Dr. Andr`e Kolganom, ein junger Wirtschaftsfachman der Moskauer Universität. Er kommt sehr schnell zum Kern:
take 2: Rede A. Kolganom (0,50)
Regie: Einen Moment stehen lassen, dann abblenden, Übersetzung darüber legen, kurz hochziehen, dann abblenden und dem Erzähler unterlegen. Mit Text beenden.
Übersetzer: „Mit den bevorstehenden Massententlassungen besteht die wachsende Gefahr von sozialen Konflikten. Perspektiven der jetzigen Wirtschaftsreformen, die aus den Empfehlungen des Internationalen Währungsfonds hervorgehen, sind für uns alle nicht erfreulich: Nach Auffassung des IWF soll sich unser Land auf die Produktion von landwirtschaftlichen Gütern, Rohstoffen und Energieträgern spezialisieren.“
Kommentator: Die Studie des IWF, die einem russischen Publikum hier erstmals nahegebracht wird, wurde im Februar 1991 von denselben Leuten verfaßt, die wenig zuvor das sog. Schockprogramm für Polen ausgearbeitet hatten. Die Studien zeigen, was die Führer der Sowjetunion zu tun haben, wenn sie die die Unterstützung der internationalen Kapitalorganisationen zu Bewältigung ihrer Krise gewinnen wollen: Zuerst die Preisfreigabe, dann die Privatisierung, danach alles Weitere. Boris Jelzin übernahm die Empfehlungen in seine erste Regierungserklärung. Im Mai `92 erließ er Richtlinien zur Umwandlung der Sowchosen und Kolchosen, also der staatlichen und halbstaatlichen Kollektivbetriebe, in Aktiengesellschaften und zur Abgabe von Land an private Bauern. Bis Ende 1993 sollte dieser „Reorganisation“ genannte Prozess abgeschlossen sein.
take 3: Bahnhofsplatz in Bolotnoje (1,20)
Regie: O-Ton langsam kommen lassen, einen Moment stehen lassen, dann abblenden und unterlegt laufen lassen, mit Textende abblenden.
Erzähler: Bezirkszentrum Bolotnoje, Sibirien, zwei Stunden Fahrt von Nowosibirsk mit der „Elektritschka“, der Vorortbahn. Früher morgen. Bahnhofsplatz. In Bolotnoje erhalte ich einen Eindruck davon, was die Moskauer Beschlüsse in der Realität bedeuten. Auf einem Gebiet von der Größe Hamburgs ist der Ort Zentrum für sechzehn Sowchosen und einige Kolchosen, die ihrerseits je drei bis fünf Dörfer zusammenfassen. Gut 20.000 Menschen leben in dem Gebiet.
Früher war die Pyramide perfekt: Korn, Fleisch, Milch, was immer die Landwirtschaft hier hervorbringt, flossen von den spezialisierten Sowchosen und Kolchosen zur Weiterverarbeitung, bzw. zum Verbrauch ins Zentrum, von da nach Nowosibirsk. Am Ende der Leiter stand immer Moskau. Was übrig bleib, kehrte als Fertigprodukt in den Dorfladen zurück. Den gleichen Weg gingen die Gewinne. Jetzt ist auch in Bolotnoje die neue Zeit angebrochen.
Regie: O-Ton abblenden
take4: Agrarverwaltung Bolotnoje: (0,55)
Regie: O-Ton verblenden, kurz stehen lassen, dann abblenden, Erzählertext darüber legen, O-Ton mit Text beenden.
Erzähler: Im Prinzip habe die Privatisierung begonnen, erklärt Fjodr Soloteika. Er ist der, wie er müde betont, derzeitige Chef der Landwirtschafts-Verwaltung, bei dem wir mit unserer Erkundungstour beginnen. Die Dokumente seien alle fertig. Die Anteile eingeteilt. Die Inbesitznahme durch die neuen Eigentümer sei formal erfolgt oder es würden Assoziationen, Aktiengesellschaften geschlosssenen und offenen Typs oder auch Kooperationen daraus.
Sehr überzeugt klingt er allerdings nicht:
take 5: Agrarverwaltung des Bezirks Bolotnoje, Forts. (0,57)
Regie: O-Ton verblenden, kurz stehen lassen, dann abblenden und Übersetzung darüberlegen.
Übersetzer: „Ich denke, es wäre nötig gewesen, die Leute etwas mehr aufzuklären. Offen gesagt, ich glaube, daß wir auch bei den beiden Gemeinschaften nicht viel erreicht haben. Die Leute haben die Sache nicht wirklich begriffen. Und die Beziehung zur Arbeit ist im Prinzip die alte geblieben. Keiner glaubt daran, daß das jetzt sein Anteil ist, daß er jetzt dort der Herr ist, daß er jetzt irgendein Kapital besitzt. Meiner Meinung nach ist das alles zu schnell gegangen. – Aber Befehl ist Befehl und den muß man erfüllen. (…) So setzen wir die Versammlungen fort – und aktionieren eben.“
take 6: Bolotnoje, Straßengeräusche (0,30)
Regie: O-Ton Kurz kommen lassen, dann runterbblenden, Erzählertext darüberlegen, mit Ende des Textes runterblenden.
Erzähler: Der nächste Weg führt uns zu Wladimir Bachom, dem Administrator des Bezirks, Er erweist sich als jüngerer dynamischer Mann, früherer Kolchosdirektor, Kommunist, heute verantwortlich für die Durchführung des Privatisierungsprogramms im Bezirk.
take 7: Administrator von Bolotnoje (1,00)
Regie: O-Ton kurz stehen lassen, dann abblenden, unter dem Erzähltext unterlegt laufen lassen, Schlußsatz hochziehen, mit take 5 verblenden.
Erzähler: Wladimir Bachom wehrt erst einmal ab: Er habe kein besonderes Interesse, die Kollektive zu zerschlagen. Er sehe seine Aufgabe darin, einen Rahmen herzustellen, in dem sich verschiedene Formen von Eigentum entwickeln könnten. Wenn ein Kollektiv gut arbeite – Gott sei Dank, dann arbeite es gut. Wenn ein Staatsbetrieb gut arbeite – Gott sei Dank, dann arbeite er. „Privatisieren, ja, aber bitte nichts forcieren“, das ist sein Motto. Zweihundert private Wirtschaften seien im Bezirk inzwischen registriert, konkretisiert er. Nicht alle würden tatsächlich geführt, schränkt er ein. „Scheingründungen, Leute, die nur an schnelles Geld rankommen wollten, Sie verstehen“. Genau werde man das erst in zwei Jahren erfahren. Dann würden die Kreditüberprüfunmgen durchgeführt. Da werde es zu Spannungen kommen, räumt er ein. Auf den Sowchosen werde das nicht akzeptiert. Ja, die Schwierigkeiten, so Bachom schließlich ohne Scheu, seien sehr groß.
take 8: Administrator von Bolotnoje, Forts. (1,35)
Regie: O-Ton verblenden, dann unterlegt laufen lassen, am Schluß hochziehen.
Übersetzer: „Ich möchte, daß Sie mich richtig verstehen. Ich bin dagegen, daß heute Sowchosen und Kolchosen liquidiert werden. Ich spreche für verschiedene Formen des Eigentums. Aber angesichts des Zustands, in dem sich bei uns heute die private Bauernwirtschaft befindet, also wenn es erstens so wenige Farmer gibt und wenn dann von den 200 000 Hektar, die wir hier pflügen, die Farmer nicht einmal 6000 schaffen, dann muß natürlich heute jeder die Kolchosen und Sowchosen stärken und unterstützen.
Und was die soziale Infrastruktur angeht, haben Sie vollkommen recht: Das muß der Staat natürlich auf die Schultern nehmen. Das gilt allgemein. Der Bezirk mit seinem Budjet, also, wir sollten ja Mittel erhalten, Steuern usw. usw., Budgetgelder, Sie verstehen. Aber heute sind die privaten Bauern für die Zeit von fünf Jahren alle von den Steuern befreit. Das heißt, von daher kommt keine Unterstützung. Und wir vom Rayon können nichts geben. Nötig wären Gelder aus dem staatlichen Budget. Subventionen. – Nun, heute geht das bei uns noch: Wir haben die Kindergärten jetzt in unsere Obhut genommen, auch die Schulen haben wir praktisch alle übernommen. Aber allgemein kann man jetzt die Tenzenz feststellen: In den Bezirken gibt es kein Geld. In den Kolchosen und Sowchosen hat man aufgehört, Geld in diesen Bereich zu stecken. Das heißt: Das Leben der Bevölkerung erstarrt.“
Erzähler: Auf die Frage, ob er damit die Schließung der sozialen Einrichtungen wie Schulen, Kindergärten, Kulturhäuser, Kranken-, Altenstationen usw. meine, bekräftig Wladimir Bachom:
take 9: Forts. O-Ton Administrator (0,30)
Regie: O-Ton mit dem davor verblenden, kurz stehen lassen, dann Übersetzung darüber, unterlegt weiter laufen lassen. Übersetzung mit O-Ton beenden.
Übersetzer: „Bei uns noch nicht. Wir haben bisher noch nichts geschlossen. Bisher erhalten wir aus staatlichem Budget Sunventionen, um die Kindergärten zu unterhalten. Zur Zeit arbeiten bei uns alle Kindergärten, Klubs usw. Aber bei den Kolchosen und Sowchosen im Allgemeinen schon, vor allem bei denen, die sich in Aktiengesellschaften verwandelt haben. Dort steht die Frage bereits so, die soziale Sphäre zu liquidieren.“
take 10: O-Ton Geländewagen (0,45)
Regie: O-Ton kurz stehen lassen, dann runterblenden und unterlegt weiterlaufen lassen, am Schluß hochziehen.
Erzähler: Mit einem Geländewagen der örtlichen Miliz, den Wladimir Bachom uns einschließlich Fahrer besorgt hat, geht es weiter. Anders wären wir tagsüber nicht weitergekommen. Die Busse fahren frühmorgens vom Zentrum in die Dörfer und abends zurück. Unterwegs bekommen wir einiges über die schwieriger gewordene Arbeit der Polizei zu hören: „Die Städter vor allem“, sagt der Fahrer. „Über Nacht kommen sie aus Nowosibirsk, um mitzunehmen, was nicht niet- und nagelfest ist: Vieh, Korn, Kartoffeln.“ Das nehme schon organisierte Ausmaße an. Auch Morde gäbe es öfter als früher. Die Polizei sei jedoch machtlos. Ihre Befugnisse seien unklar, die Gesetze chaotisch. Die Einsätze würden gefährlich. Neuerlich sei sein Gehalt erhöht worden. Doppelt so viel wie den Durchschnittslohn erhalte er jetzt. Trotzdem wrede er aufhören. Wofür sich erschlagen lassen? Niemand werde es ihm danken.
Nach gut einer Stunde solcher Unterhaltung erhebt sich vor uns aus dem knietiefen Matsch des Dorfplatzes das Verwaltungsgebäude der Sowchose Lebjaschejewo.
Take 11: Im Büro der Sowchose Lebjaschewo (0,50)
Regie: Anlaufen lassen, einen Moment stehen lassen, dann runterblenden und Erzähler-Text darüber legen, am Schluß hochziehen.
Erzähler: Die Sowchose Lebjaschewo ist einer der Betriebe, in der die Privatisierung schon begonnen hat. Iwan Michailowitsch, leitender Ingenieur, also ein Mitglied des Direktoriums, ist durch unseren Besuch sichtlich aus der Fassung gebracht. Aber er antwortet bereitwillig auf die Fragen, was sich seit Beginn der Privatisierung bei ihnen verändert habe: Ja, sie hätten mit der Aufteilung der Anteile begonnen, sagt er. Eine Versammlung habe man durchgeführt, eine Aktiengesellschaft begründet. Was das konkret bedeute, könne er nicht sagen. Das verstehe er selber nicht. Man befinde sich in einer Übergangszeit. Die Praxis müsse es zeigen.
Regie: Ton am Ende hochziehen.
Erzähler: Weniher verhalten klingt der knorrige alter Sowchosnik, der sich als Mechanisator vorstellt:
take 12: Mechanisator (0,40)
Regie: Ton voll anfahren, dann runtergehen, der Übersetzung, dann dem Erzähler unterlegen, nach dem Ende des Textes hochziehen.
Übersetzer: „Nun, wie soll ich sagen – ich habe hier ja schon ein ganzes Leben verbbracht, siebenundsechzig Jahre. Ich finde, das Leben war besser und freundschaftlicher, als wir im Kollektiv waren. Ich sage das geradeheraus. Was haben wir jetzt dafür eingefangen? Wohin gehen wir jetzt? Wofür arbeiten wir jetzt? Was machen wir?“
Erzähler: Alles breche auseinander, fährt er fort. Alle Ordnung drohe sich aufzulösen. Der Maschinenpark zerfalle. Die Straßen und Wege würden zusehends schlechter, die Kantine ebenso. Keiner sei mehr verantwortlich. Das habe es in den siebzig Jahren sowjetischer Macht nicht gegeben. „Früher haben wir das alles finanziert“, erklärt er, „das war unsere Arbeit. Die Sowchose war ja für alles verantwortlich. Wer macht das jetzt?“ Eine Illusion sei es, fährt er fort, daß die Arbeitsmotivation steige. Die privaten Bauern kämen hinten und vorn nicht zurecht: Maschinen zu teuer, Preise für die Produkte zu niedrig. Sie könnten ja kaum sich selbst ernähren. Jeder denke nur noch an sich. Geklaut werde wie nie zuvor.
take 13: Dorfbewohnerin auf der Straße (0,33)
Regie: Kurz anfahren, abblenden, dann Erzähler-Text darüber, mit take 14 verblenden.
Erzähler: Auf der Dorfstraße kommt uns eine ältere Frau entgegen. Was sich verändert habe? An „die oben“ sollten wir uns wenden, weicht die Frau aus. Dann antwortet sie doch:
take 14: Dorfbewohnerin, Forts. (0,52)
Regie: O-Ton verblenden, kurz stehen lassen, dann abblenden und Übersetzung darüberlegen. Übersetzerin: „Alles ist schlechter geworden. Jeder denkt nur noch an sich selbst. Die anderen interessieren niemanden mehr. Das war früher anders.“
Regie: Wagengeräusche kommen lassen, nach den ersten Worten der Frauenstimme abblenden, unterlegt weiter laufen lassen, nach Textende hochziehen.
Übersetzerin: „Früher bist du hingegangen, hast bestellt – heute gehst Du hin, da findest Du absolut nichts. – Nun, also, was hat sich verändert? Früher gab es Brot, heute gibt nichts für mich, nichts für Dich, nichts. Du gehst Brot holen, es gibt keins. Das ist hat sich verändert.“
Take 15: Gebrüder Kelm (1,48)
Regie: O-Ton Ankunft bei den Brüdern Kelm kurz stehen lassen, dann runterziehen und Kommentar drüber.
Erzähler: Die Kelms finde ich auf dem Feld. Sie gehören zu denen, die es gewagt haben. Die Kelms, das sind drei Brüder, ihre Frauen und Kinder. Viktors Frau ist Lehrerin, die Frau Saschas arbeitet bei der Post des Ortes.
Regie: O-Ton zwischendurch hochziehen, dann wieder runterblenden und mit dem Erzähler fortsetzen, zwischendurch hochziehen.
Erzähler: Seit einem Jahr bilden sie einen selbsständigen Betrieb, erzählen die Brüder, eine Kooperation auf familiärer Basis. Ja, die Schwierigkeiten seien groß: Die nötigen Maschinen fehlen, zum Beispiel ein Mähdrescher. Sie müssen ihn bei der Sowchose ausleihen. Da sind sie natürlich immer die letzten, die ihn bekommen. Jetzt benötigen sie dringend einen Korntrockner. Obwohl er zur Zeit frei ist, verweigert der erste Ingenieur ihnen die Anlage. „Ohne diese Anlage“, klagen sie, „verfault uns das Korn, besonders bei diesem Wetter!“
Lohn? Kennen sie für sich nicht. Dafür reichen die Erträge noch nicht. Die Familien leben von dem Gehalt, das die Frauen von der Gemeinde, als der Sowchose beziehen. Auch für den Verkauf ihrer Produkte gibt es keinen Weg an der „Agroprom“, der zentralen Landwirtschafts-Verwaltung vorbei. Die neue Organisation „AKor“, „Assoziation der Farmer und Kooperativen“ ist keine Alternative. Sie muß sich selbst der vorhandenen Einrichtungen bedienen – und die sind nun einmal durch und durch kollektiviert, zentralisiert und monoplolisiert.
Von Zusammenarbeit mit anderen privaten Bauern wollen die Brüder Kelm nichts wissen. Das gebe nur Streit. Das würde nur die alten Formen wiederholen. Später vielleicht. Früher hätten sie schon in einem der damals so genannten `Kollektive besonderer Intensität‘ gearbeitet, höre ich. „Jetzt probieren wir es eben so!“, lachen sie. „Neue Namen, alte Probleme.“ Die frühere Form, so ihr Urteil, sei effektiver gewesen. Dafür sei man jetzt sein eigener Herr. Zwar fehlten noch immer klare Gesetze für die Agrarreform, die das Recht auf Privateigentum an Land garantierten, räumen sie ein. . Morgen könne alles wieder zurückgedreht werden. Aber einen Weg zurück gebe es nicht. Das sei nur „durch Blut“, wie sie sagen, also mit Gewalt möglich. Das ist für sie sicher. Daran glauben sie.
Regie: O-Ton hochziehen und auslaufen lassen.
take 16: Bauer Gorbatski (1,50)
Regie: O-Ton langsam kommen lassen bis zum Abstellen des TV, abblenden und unterlegt laufen lassen.
Erzähler: Am nächsten Tag in einer anderen Sowchose. Schwer kämpfen wir uns durch den stiefelhohen Matsch zur Haustür vor. Auch die Gorbatskis gehören zu denen, die es gewagt haben. Sie versuchen es allein, als Familienbetrieb. Fjodr Gorbatski war früher Traktorist auf der Sowchose. Seine Frau war Melkerin. Wie fühlen sie sich als selbstständige Bauern?
Regie: O-Ton hochziehen zum Stichwort: „Da, fermer schtscho daleko…“, dann abblenden und dem Übersetzer unterlegen.
Übersetzer: „Ja, was heißt Bauer? Bauer, das ist noch weit! Das ist erreicht, wenn alles Nötige irgendwie zusammenläuft. Jetzt – quälen wir uns eher ab. Schwierig ist es! Gerade eben bin ich bei der Stadtverwaltung in Nowosibirsk gewesen, um mir noch einige Hektar überschreiben zu lassen. Ich habe ja meinen ganzen Boden schon bearbeitet. Ich ging zur Bank, wollte einen Ergänzungskredit erwirken, um Technik zu kaufen. Es ist ja alles sehr teuer. Um mein Land rechtzeitig zum Winter umzupflügen, muß ich einen Traktor mit Ketten kaufen. Aber sie geben kein Geld.“
Regie: O-Ton abgeblendet weiterlaufen lassen, Erzähler-Text darüberlegen.
Erzähler: Der junge Bauer erzählt, wie er von einer Stelle zur nächsten geschickt wird: Zuerst muß er überhaupt erst einmal einen Traktor finden, der zum Verkauf steht. Schon das ist fast unmöglich. Kleine Traktoren sind absolute Defizitware. Als er trotzdem endlich einen unterschriftreifen Kaufvertrag hat, schickt ihn die städtische Kreditstelle zur bezirklichen, die bezirkliche zurück zur städtischen. Es fehlen Kenntnisse. Es fehlen die technischen Voraussetzungen für die eigene Weiterverarbeitung. Auch hier die Abhängigkeit von der Sowchose. Es ist sogar dasselbe Problem: Der Direktor läßt ihn nicht an den Saattrockner heran.
Die Nachbarn, berichtet er weiter, sind mißtrauisch. Im günstigsten Fall belächeln sie die jungen Leute. Andere tuscheln über die „neuen Kulaken“. Wie es in Zukunft gehen solle, sagt der junge Neubauer, wisse er nicht. Aufgeben aber kommt auch für die beiden nicht in Frage.
Regie: O-Ton abgeblendet stehen lassen.
Take17: Bäuerin Gorbatskaja (0,40)
Regie: O-Ton Bäuerin mit take 16 verblenden, einen Moment laufen lassen. Dann unterlegen.
Übersetzerin: „Das Leben ist aber besser geworden“, sagt die junge Frau. „Auch im moralischen Sinn. Man hat niemanden über dem Kopf, man ist selbst verantwortlich für das, was man tut. Was morgen wird, ist unsere Sache. Man hängt von niemanden ab, das ist natürlich schon eine Freiheit! Das Leben ist interessanter geworden. Je länger, desto besser, wenn Du für dein Interesse arbeitest! Als mein Mann als Chauffeur gearbeitet hat, mußte er machen, was der Chef sagt. Der Lohn war niedrig. Jetzt weiß man selbst am besten, wo etwas profitabel ist. Natürlich ist das interessanter.“
Regie: O-Ton mit take 18, Hundegebell, verblenden.
take 18: Hundegebell (0,12)
Regie: O-Ton mit take 35 verblenden und dann ausblenden.
take 19: Mähdrescherfahrer. (1,17)
Regie: O-Ton verblenden, kommen lassen, bis das Gespräch anfängt, dann abblenden und dem Erzähler unterlegen.
Erzähler: Mähdrescherbrigade. Mit großem Hallo wird der Journalist aus Deutschland begrüßt. Das weckt Erinnerungen: In Deutschland hat man gedient. Was sie mit ihrer Aktie und ihrem Landanteil jetzt machen werden? „Deutschland übergeben“, ruft ein Alter. „Auf’s Klo hängen“, ruft ein anderer.
Es entsteht ein wilder Disput. Der Alte wendet sich strikt dagegen, daß Land käuflich sein soll. Jeder vernünftige Mensch sei dagegen. Ein junger Busche begehrt auf: Unsinn, überall auf der Welt werde Grund und Boden verkauft. Einig sind sich aber alle, daß Aktien und Anteile nur für den Sinn machen, der Geld und Verbindungen habe.
Aber die Regierung hätte doch versprochen denen zu helfen, die Eigentümer werden wollten, werfe ich ein. Ein Chor der Empörung antwortet mir:
take 20 Ton Mähdrescher, Forts. (0,20)
Regie: O-Ton verblenden, hoch anfahren, kurz stehen lassen, dann unterlegt weiterlaufen lassen.
Übersetzer: „Da sitzen doch Idioten!“ „Ha, Helfen!“ „Niemand hilft.“ „Alles kalter Kaffee.“ „Wieviel Jahre haben sie den Sozialismus aufgebaut und jetzt plötzlich Privatisierung!“ „So lange Kommunismus, wie kann da plötzlich Privateigentum möglich sein.“
take 21: Mähdrescherfahrer, Forts. (1,00)
Regie: Stimme des Alten hochziehen, dann abblenden und Übersetzung darüber.
Übersetzer: „Das ist wieder – so ein Experiment. Sie experimentieren mit dem arbeitenden Volk: Wie es sich abmühen wird, wollen es als Ping-Pong benutzen. Wer? Die Regierung natürlich, die Amtsschimmel, der Staat.“
Regie: O-Ton unterlegt weiterlaufenlassen, am Ende hochziehen und ausblenden.
Erzähler: Das geschehe ja nicht zum ersten Mal, schimpfen die Männer. Chrutschow habe experimentiert. Kossigyn ebenso. Andropow, ergänzt der Junge. „Der Fisch stinkt vom Kopf, verstehst Du?“ wettert der Alte. Niemand will sich für so ein Experiment hergeben – schon gar nicht allein. Und auf die Frage, ob sie denen, die es wagen, helfen würden, antwortet der junge Busche: Das sei bereits Sache des Chefs. Was könne er da als einfacher Sowchosenarbeiter machen?
take 22: Dorfladen (0,45)
Regie: O-Ton verblenden, langsam hochziehen, kurz stehen lassen, dann abblenden und Erzähler-Text darüber legen.
Erzähler: Auch im Dorfladen wird über die neue Entwicklung geredet. Man klagt über die neuen Preise. Über die schlechten Löhne auf dem Dorf. Was für eine Gerechtigkeit das sei. In anderen Berufen verdiene man drei, vier mal so viel und mehr. Eigene Kühe? Wovon soll man die ernähren? Niemand gibt uns etwas. Jeder muß sehn, wie er durchkommt. Eine harte Zeit. Keine Ordnung mehr. Keiner will mehr arbeiten.
Ich frage nach ihrer Meinung zur Aktienausgabe.
Regie: O-Ton hochziehen.
take 23: Forts. Dorfladen (0,48)
Regie: O-Ton verblenden, kurz stehen lassen, dann abblenden und Erzähler-Text darüber legen.
Erzähler: „Nichts Neues“, antwortet der Alte. „Nur Unordnung. Man muß arbeiten. Das ist es. Da liegt der Boden, viel davon: plüge, sähe und alles wird sich entwickeln!“ Was sie mit den Aktien denn anfangen sollten? fragen die Frauen. Das sei doch alles Betrug. Sie wollen auf die Bauern nichts kommen lassen. Das fange ja erst an. Das könne man noch nicht beurteilen.
take 24: Forts. Dorfladen (1,06)
Regie: O-Ton verblenden, kurz stehen lassen, dann Erzähler-Text darüber, am Ende hochziehen und dann ausblenden.
Erzähler: „Das ist eine gute Entwicklung“, sagt eine Frau. „Das Jahr war sehr schwer für den Anfang, das Wetter“, sagt eine andere. „Es ist aber nicht richtig“, meint eine dritte, „die Sowchose so plötzlich zu liquidieren.“ „Das hätte man 1932 machen müssen“, weiß der Alte. „Heute haben sich die Leute daran gewöhnt, versorgt zu werden.“ „Wenn die Privaten echte Bauern werden, die etwas schaffen“, stimmen die Frauen überein, „das wäre sicher gut. Aber niemand unterstützt sie.“ Umgekehrt, würden sie von allen Seiten behindert. Nirgendwo könnten ihre Produkte nicht absetzen.
Damit wendet sich das Gespräch wieder seinem Ausgangspunkt zu, den Preisen und den ungerechten Löhnen.
take25: O-Ton Kantine (0,38)
Regie: O-Ton verblenden, kurz stehen lassen, dann abblenden Erzähler-Text darüber. Mit Text beenden.
Erzähler: In der Kantine. Ein junger Mann mit uns am Tisch, Chauffeur. Was er mit dem ihm zustehenden Anteil jetzt tun werde, frage ich ihn. Korn anbauen, Vieh halten müßte man, antwortet er. Aber er denke nicht daran. Auf die Frage, ob er kein Vertrauen in die Entwicklung habe, antwortet er:
take 26: Kantine, Forts. (0,46)
Regie: O-Ton verblenden, Ton kurz stehen lassen, dann abblenden und Übersetzung, danach den Erzählertext darüberlegen, dann mit take 27 verblenden.
Übersetzer: „Ich glaube schon, aber aber mit Schwierigkeiten. Natürlich ist es verlockend, sein eigener Herr zu werden. Aber sie lassen es ja gleichzeitig nicht zu. Ich glaube also nicht wirklich daran.“
Erzähler: Solange, erklärt er weiter, bleibe er lieber weiter als Fahrer in der Sowchose. Wenn die Sowchose auseinanderbreche, könne er immer noch eine andere Arbeit finden.
take27: Dorfadministrator (1,03)
Regie: O-Ton verblenden, kurz stehen lassen, abblenden, dann Erzählertext darüberlegen.
Erzähler: Vom Kartoffelfeld holen wir Wladimir Scherer, der uns wie alle freundlich begrüßt. Er ist Dorfadministrator in der Sowchose Jegorowski. Er ist dort verantwortlich für die Privatisierung. Er bestätigt ihren formalen Beginn. Eine Versammlung habe es gegeben. Dort sei die Umwandlung der Sowchose in eine Aktiengesellschaft geschlossenen Typs beschlossen worden. Wer wolle, könne sich seinen Anteil nehmen, privater Bauer werden. Im übrigen aber wisse niemand, wie es weitergehen solle.
take 28: Forts. Dorfadministrator (1,14)
Regie: O-Ton verblenden, dann stehen kurz lassen, abblenden und Übersetzung darüberlegen.
Übersetzer: „Heute geht das so. Die Kolchosen und Sowchosen fallen auseinander, die Bauern sind aber noch nicht auf die Füße gekommen. Was weiter? Hunger!“ Regie: O-Ton abgeblendet weiter laufenlassen, Erzählertext darüber, nach dem Text hochziehen, auslaufen lassen.
Erzähler: Die Situation sei katastrophal. Es gehe nicht vor und nicht zurück. Rückwärts, erklärt er, hieße zurück zum System der Futterkrippe, der Versorgungsmentalität. Wie es aber nach vorn weiter gehen solle, wisse auch niemand.
„Was tun?“ Die Frage macht ihn ratlos. Sie liege über seinem persönliche Horizont. „Darüber müssen die nachdenken“, seufzt er, „die wir in den obersten Sowjet gewählt haben, der Präsident, die Regierung. Was tun? Was tun? Die immer wiederkehrende russische Frage..“
take 29: Kolchose Kruglowo (0,55)
Regie: O-Ton langsam kommen lassen, Erzählertext darüber legen.
Erzähler: Kolchose Kruglowo. „Glubinkje“, tiefste Tiefe der Provinz hatte Juri mir angekündigt. Hier könne ich einen Ortszaren kennenlernen und sehen, wohin der Zug der Privatisierung gehe. Durch wüste Schlammseen nähern wir uns der „Garage“, dem Maschinenhaus der Kolchose. Im Gelände davor rotten verwahrloste alte und neue Maschinen vor sich hin. Der „Eisenfriedhof“, kommentiert Juri. Vor dem Eingang zur Garage stehen ein paar wüste Gestalten. Unsere Fragen stoßen auf mißtrauisches Schweigen. Man schickt uns zu Wladimir Gerossinenko, Direktor der Kolchose.
Gerossinenko begrüßt uns leutselig. Dann, im Gespräch, läßt er nicht lange mit Erklärungen auf sich warten.
take 30: Direktor der Kolchose Kruglowo, Gerossinenko (1,05)
Regie: O-Ton verblenden, kurz stehen lassen, dann runterblenden, dem Übersetzer unterlegen.
Übersetzung: „Hier gab es, genau vor einem Monat, eine Versammlung. Was ist passiert? Nun, da war die Kolchose. Wir haben in unserer Zeitung veröffentlicht, daß wir sie als kollektives Unternehmen reorganisieren wollen. Jetzt ist diese neue Form, die Kooperative also gegründet, eingetragen nach dem Gesetz der russischen Föderation.“
Regie: O-Ton weiter abgeblendet laufen lassen. Erzählertext darüber.
Erzähler: Jetzt gehe es in Kruglowo nach dem Prinzip des Interesses, erläutert er weiter. Die einundreißig Mitglieder der Reorganisations-Kommission seien die qualifiziertesten Kräfte. Er selbst sei zum Vorsitzenden der Komission gewählt worden. Die übrigen müßten sich jetzt bewerben.
Effektivierung nennt Gerossinenko diesen Vorgang. Faulenzer, Säufer, Bummelanten würden so außen vorgehalten. Schwächere, Alte sollen sich seiner Meinung nach im privaten Bereich beschäftigen, Frauen im Haus mit den Kindern. So könne neben der Verwaltung auch der aufgeblähte soziale Apparat abgeschlankt werden. Entbürokratisierung ist sein Stichwort dafür.
Am Ende krönt er die von ihm gewählte Form der Privatisierung mit der unmißverständlichen Begründung:
take 31: Fortsetzung Gerossinenko (0,25)
Regie: O-Ton verblenden, stehen lassen, dann Übersetzung, am Ende hochblenden. .
Übersetzer: „Jetzt ist das Verteilen eine einfache Sache: Alles gehört uns. Ich habe ein Gericht eingesetzt, das darüber entscheidet. Das heißt, eine Privatisierung an jeden Einzelnen gibt es nicht. Bäuerliche Wirtschaften sind zur Zeit eine Utopie.“
Erzähler: Bolotnoje ist kein Einzelfall. Ähnliches hörte ich in weiteren sibirischen Regionen, die ich besuchte, ebenso wie im Altai oder an der Wolga. Die Unterschiede in der Haltung zur Privatisierung sind groß, aber in einem gleicht sich das Bild überall:
Kommentator:Viele Sowchosen und Kolchosen sind bereits sein langem unprofitabel. Jetzt wirft die ungleichmäßige Entwicklung der Preise seit ihrer Freigabe im Frühjahr `92 die Landwirtschaft völlig zu Boden. Während die Preise für Korn, Fleisch, Milch usw. unter die Produktionskosten sinken, steigen zugleich die für Maschinen und sämtliche Güter des täglichen Bedarfs. Selbst in traditonellen Viehaltungsgegenden wie dem Altai wird der Kuhbestand abgebaut, weil die Haltung der Tiere teurer ist als die Einnahmen aus Milch- oder Fleischverkauf. Viele Sowchosen und Kolchosen stehen vor dem Bankrott, noch mehr haben schon seit Monaten keine Löhne gezahlt. Die privaten Bauern andererseits können sich unter diesen Umständen gar nicht erst entwickeln.
Erzähler:Im Bezirkszentrum Zivilski bei Tscheboksary an der mittleren Wolga brachten zwei Redakteure einer Bezirkszeitung die Entwicklung auf den Punkt:
take 32: O-Ton Regionalredakteure an der Wolga (0,35)
Regie: O-Ton anfahren, dann unterlegen, Übersetzer drüber, am Schluß hochziehen.
Übersetzer: „Eigenproduktion an Ort und Stelle wäre nötig: Du verarbeitest, was Du hervorbringst. Vor Ort müßte das stattfinden. Fleischzentren müßte man vor Ort eröffnen, eine Kwaßanlage, eine Molkerei usw. usw. Kleine Anlagen vor Ort. So was hat es ja früher gegeben. Aber heute gibt es das nicht. Alles geht nach ins Zentrum. Für alles andere fehlt das Geld! Nichts ist da.“
take 33: O-Ton Demo in Moskau (1,39)
Regie: O-Ton kurz stehen lassen, dann runterblenden und unterlegt laufen lassen, am Schluß hochziehen („Hurra!“) laufen
Erzähler: Wieder in Moskau. Tag der Revolution. Hier prallen die Fronten aufeinander. Die alt-kommunistische und patriotische Opposition demonstriert gegen Boris Jelzins Reformen. Der Männer agitieren gegen die neue Agrarpolitik. Land dürfe nicht käuflich sein, rufen sie. Die Verfassung verbiete es. Es nütze nur den Millionären und dem ausländischen Kapital. Wer Land verkaufe, verkaufe das Volk. Jelzin sei ein Verbrecher, der sich über die Verfassung hinwegsetze.
Regie: O-Ton (Musik) kurz kommen lassen, dann zurückblenden und Erzählertext darüberlegen, dann ausblenden.
Erzähler: Wenige Tage später nehme ich an einer Beratung mehrerer Organisationen zur Agrarfrage teil – regierungsnahe Kräfte, gemäßigte Opposition, Reformlinke. Hauptpunkt aller Beiträge ist die Forderung der Entwicklung von produktiven und sozialen Infrastrukturen vor Ort. Alle wissen: Die Wirklichkeit ist umgekehrt ist: Die vorhandenen Strukturen werden weiter abgebaut, bestenfalls zum Nutzen einer Weniger reorganisiert wie in Kruglowo. Für den Aufbau der neuen – fehlt das Geld. Kredite versickern auf ihrem Weg von Moskau zu ihrem potentiellen Empfängern vor Ort in den Amtsstuben der neuen und alten Bürokratie. Aus dem ehemaligen Industriegiganten droht bei Fortsetzung dieses Kurses nicht einmal ein Agrarland, sondern ein nachindustrielles Trümmelfeld mit wenigen Trümmerbaronen zu werden.
*
on Kai Ehlers erschienen:
– „Gorbatschow ist kein Programm – Gespräche mit Kritikern der Perestroika“, Konkret Literatur Verlag, Hamburg, 1990, 26,00 DM.
– „Sowjetunion: Gewaltsam zur Demokratie? – Im Labyrinth der nationalen Wiedergeburt zwischen Asien und Europa.“, Verlag am Galgenberg, Hamburg, 1991, 19,80 DM.